Die Erzählungen von Gil Pellaton (*1982, CH, Biel) handeln von seltsamen, lückenhaften Begebenheiten. Für seine Objekte und Installationen verwendet er oft organische Materialien wie Tigerbalsam und Koriander oder eine Mischung aus Kurkuma und Knochenleim. Deren Wirkung entfaltet sich nicht nur visuell, sondern auch über spezifische Gerüche und ihre Haptik. Das eigenständige künstlerische Vokabular Pellatons wird von der Kulturgeschichte sowie der symbolischen Aufladung der Materialien und ihrer Umdeutung im Kunstkontext inspiriert.
Hennissement ist die Fortsetzung einer fortlaufenden Arbeit, die versucht, ein von den vorherrschenden Bezugssystemen unabhängiges Universum zu entwickeln. Die köstlich geheimnisvollen Werke entwickeln Erzählungen, die unvollständig bleiben und eine Welt der Poesie eröffnen, in der die Gefühle endlos improvisieren können. Es ist der Versuch des Künstlers, eine Sprache ohne Worte und Begriffe zu erfinden, in der Kläffen, Wiehern und Bellen unsere neue Grammatik bilden. Die Ausstellung zeigt neben existierenden auch mehrere neue Werke, die vom Dialog zwischen dem Künstler und der Autorin Elise Lammer inspiriert wurden. Entstanden ist daneben ein poetischer Text für die Begleitpublikation, der gleichzeitig untrennbar mit dem Ausstellungskonzept verbunden ist.
JURY
Rolando Bassetti, Direktor Centre d’art Contemporain, Yverdon-les-Bains
Esther van der Bie, Künstlerin Biel/Bienne
Kathleen Bühler, Chefkuratorin Kunstmuseum Bern
Pierre-André Maus, Verwalter der Maus Frères SA, Genf
Chantal Prod’Hom, Direktorin mudac, Lausanne
[Vorschläge der Kandidat*innen: Felicity Lunn, Direktorin Kunsthaus]
Gil Pellaton, «Hennissement», Ausstellungsansicht, 2022
KBCB, Foto: Guadalupe Ruiz
Gil Pellaton, «Hennissement», Ausstellungsansicht, 2022
KBCB, Foto: Guadalupe Ruiz
Gil Pellaton, «Hennissement», Ausstellungsansicht, 2022
KBCB, Foto: Guadalupe Ruiz